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WWDC 2017: Die wichtigsten Neuheiten [Update 2]

HelloWWDC2017@2x

Apple hat geliefert. Fast alles, was in den vergangenen Wochen von Gerüchteköchen vorhergesagt wurde, erblickte heute erstmals das Licht der Öffentlichkeit. Lesen Sie alles über die Neuheiten kurz zusammengefasst.

Insgesamt war es eine recht vielsversprechende Keynote (Video hier). Neben neuen Betriebssystemen wurden auch neue iMacs, MacBooks und iPad Pro vorgestellt. Ausserdem kommt Anfang nächsten Jahres mit dem HomePod ein Netzwerk-Lautsprecher, der auch Siri und HomeKit unterstützt.

Entwickler freuen sich zudem über zahlreiche neue APIs, mit denen sie ihre Produkte optimal an Apple Hard- und Software anpassen können. Dazu öffnet Apple ihnen ein paar digitale Schatzkammern.HomePod@2x

HomePod

Erhältlich ab Dezember in ausgewählten Ländern
Es war abzusehen, dass Apple eine Alternative zu Amazon Echo und anderen „smarten“ Assistenten vorstellen wird. Das entsprechende Apple Produkt hört auf den Namen HomePod und wird erst ab Dezember zunächst in den USA und zwei weiteren Ländern zum Preis von 349 Dollar erhältlich sein. Im Laufe des kommenden Jahres wird es den Heimlautsprecher dann weltweit geben.

Wie erwartet kann man mit dem HomePod nicht nur drahtlos Musik von allen unterstützten Geräten abspielen, es dient auch als Siri- und HomeKit-Zentrale. Also ein akustischer Befehlsstand für das gesamte Apple Ecosystem, der nebenher auch Musik wiedergeben kann.

Die Klangqualität soll trotz des kleinen Gehäuses recht ordentlich sein. Eine ausgeklügelte, von einem Apple A8 Prozessor angetriebene Elektronik hilft dem Sound auf die Sprünge. Es ist zu erwarten, dass im Laufe des Jahres noch ein paar Features hinzukommen werden.

NewSilveriMacs@2x

Neue silberne iMacs

Erhältlich ab sofort
Die neuen iMacs mit 21,5“ 4K- und 27“ 5K-Displays haben Intels neue „Kaby Lake“ Prozessoren inside und verfügen über leistungsfähigere Grafikkarten, schnellere SSD-/HDD-Hybrid-Festplatten und kommen je nach Modell mit bis zu 32 GB RAM, sowie 2-4 Thunderbolt-3-Anschlüssen.

Ein neues kleines 21,5“ Modell ohne Retina-Display rundet Apples All-in-one-Angebot mit einem besonders günstigen Preis-/Leistungsverhältnis nach unten hin ab. Die neuen iMacs sind ab sofort bestellbar, zu Preisen zwischen 1.299 und 6.199 Euro.

iMacPro@2x

Neuer iMac Pro

Erhältlich ab Dezember 2017
Statt eines komplett neuen Mac Pros hat Apple heute erstmal einen iMac Pro vorgestellt. Diese High-End-Variante kommt in Space Gray mit Magic Mouse und Magic Keyboard in gleicher Farbe.

Der iMac Pro weist beeindruckende Leistungsdaten auf, die für viele professionellen Anwender mehr als ausreichend sein dürften. Die Prozessoren haben wahlweise zwischen 8 und 16 Rechenkernen mit bis zu 4,5 GHz TurboBoost-Taktfrequenz. Der Arbeitsspeicher lässt sich auf bis zu 128 GB erweitern. Auch die Grafikkarten gehören zum Besten, was man in diesem Marktsegment derzeit für Geld bekommen kann.

Obwohl der iMac Pro erst im Dezember 2017 auf den Markt kommt, soll er augenscheinlich die Wartezeit vieler Kreativprofis auf einen komplett neuen Mac Pro verkürzen, mit dem frühestens Mitte nächsten Jahres gerechnet wird. Über die Preise des iMac Pro ist derzeit noch nicht viel bekannt. Sie dürften aber noch einmal deutlich über den Topmodellen der silbernen iMacs liegen.

NewMB+MBP@2x

Neue MacBook, MacBook Pro und MacBook Air

Erhältlich ab Mittwoch
Bereits sieben Monate nach der Premiere der neuen 13“ und 15“ MacBook-Pro-Generation gibt es schon wieder aufgefrischte Hardware. Auch das 12“ MacBook mit Retina-Display wurde aktualisiert. Und selbst die betagten MacBook Air erhielten einen Speedbump.

Mit Ausnahme des 1.499 Euro teuren 12" MacBook Einsteigermodells, das weiterhin mit einem 1,2 GHz Core-M-Chip auskommen muss, sind alle neuen 12" MacBooks und alle MacBook Pros mit aktuellen Intel „Kaby Lake“ Prozessoren und Taktraten zwischen 1,3 (MacBook) und 3,5 GHz (MacBook Pro) ausgestattet. Sie verfügen über schnellere SSD-Speicher und Grafikkarten und sind zu Preisen zwischen und 1.799 und 4.959 Euro erhältlich.

Das 13" MacBook Air muss sich mit einem minimalen Update und Intel-CPUs der 5. Generation zufrieden geben. Die Kunden haben die Wahl zwischen einem Intel Dual Core i5 mit 1,8 GHz und einem Core i7 mit 2,2 GHz. Das MacBook Air ist zu Preisen ab 1.099 Euro zu haben.

Bei den MacBook Pro bleibt es dabei, dass nur das 13" Einsteigermodell ohne OLED-Touchbar und Touch-ID ausgestattet ist und stattdessen mit einer herkömmichen Funktionstastenleiste kommt. Dank Apples exzessiver Upgrade-Möglichkeiten kann man selbst für dieses Modell in Maximal-Ausstattung bis zu 3.099 Euro ausgeben.

Eine leistungsmässig vergleichbare 13" Variante mit Touchbar und Touch-ID kostet interessanter Weise bis zu 200 Euro weniger. Man sollte also bei der Konfiguration weiterhin aufpassen und die einzelnen Modelle und Upgrade-Möglichkeiten genau vergleichen.

Bei den neuen MacBook Pro scheint der maximale Arbeitsspeicher-Ausbau weiterhin 16 GB zu betragen. Das MacBook Air muss sich wie gehabt mit 8 GB RAM begnügen.

HighSierra@2x

macOS High Sierra

Erhältlich ab Herbst 2017, Developer Beta ab sofort, Public Beta „später“
Bei Apples neuem Mac-Betriebssystem halten sich die Neuheiten in Grenzen. Auf macOS 10.12 Sierra folgt macOS 10.13 High Sierra. Der Name ist wohl als Hinweis zu verstehen, dass es sich bei dem Upgrade eher um Evolution als Revolution handelt.

APFS - Apples neues Filesystem ist nun Standard. Das neue Safari soll nun der schnellste Webbrowser der Welt sein und sämtliche Konkurrenten wie Chrome, Firefox und Co. in den Schatten stellen.

Endlich kann man das automatische Abspielen von Videos deaktivierten. Das neue Feature „Intelligent Tracking Prevension“ soll es Dritten erheblich erschweren, Nutzerspuren im Netz zu verfolgen. Ausserdem gibt es neue Funktionen in Mail, Fotos und Notizen.

Ferner will Apple dank „Metal 2“ die Grafikleistung halbwegs aktueller Macs merklich verbessert haben. Apple öffnet zudem seine Grafik-Schnittstellen, um auch Drittanbietern eine optimale Unterstützung ihrer Produkte zu ermöglichen.

NewiPadPro@2x

Zwei neue iPad Pro

Erhältlich ab sofort
Wie erwartet, hat Apple neben einem aufgewerteten 12.9“ Modell auch ein neues 10,5“ iPad Pro vorgestellt. Beide Tablets verfügen über schnellere A10X Quad-Core-Prozessoren und neue Grafikkarten mit bis zu 6 Rechenkernen.

Versprochen werden ferner 10 Stunden Akkulaufzeit, eine neue rückwärtige 12-Megapixel-Kamera mit Bildstabilisierung und eine ebenfalls neue 7-Megapixel Facetime-Kamera mit besserer Bildqualität. Die neuen iPad Pro sind mit 64, 256 und 512 GB Speicherkapazität erhältlich und kosten zwischen 729 und 1.379 Euro.

Endlich: Files und Drag-and-drop

Erhältlich zusammen mit iOS 11
Die neuen iPad Pro kommen mit einer von vielen Anwendern seit langem gewünschten Feature: Einer vernünftige Dateiverwaltung mit Drag-and-drop-Features. Apple hat dafür eine eigenständige Files-App entwickelt, die dem vom Mac bekannten Finder nicht unähnlich ist.

Bedienen lässt sich das ganze in der neu gestalteten Multitasking-Oberfläche. Diese lässt sich systemweit durch einfaches Streichen vom unteren Bildschirmrand zur Mitte starten. Sie verfügt über ein Mac-ähnliches Dock und alles, was man für flexibles Arbeiten mit unterschiedlichen Dateien und Programmen auf einem iOS-Gerät benötigt.

Zusammen mit Split Screen und anderen iPad-typischen UI-Features lassen sich so individuelle Arbeitsumgebungen einrichten. Die Bedienung des iPad wird damit ein bisschen Mac-ähnlicher.

Noch ist nicht ganz klar, welche dieser Funktionen mit iOS 11 auf allen unterstützten iDevices zur Verfügung stehen werden und welche iPad-exklusiv sind. Die nächsten Tage werden sicher Klarheit in dieser Frage bringen.

iOS11@2x

iOS 11

Erhältlich ab Herbst 2017, Developer Beta ab sofort, Public Beta „später“
Auch in Apples nächstem Mobilgeräte-Betriebssystem bekommt Siri eine „intelligentere“ Oberfläche und soll auch sonst wesentlich smarter werden. Es versteht nun Nuancen und Zusammenhänge besser und soll sehr viel zielführendere Ergebnisse liefern als bisher.

Überarbeitet wurde auch das Control Center. Es stellt relevante Informationen nun übersichtlicher dar und lässt sich stärker individualisieren. Des weiteren hat sich Apple vor allem iMessage vorgenommen. Neben zahlreichen Verbesserungen sind damit nun auch Apple Pay „Person-to-person“-Zahlungen möglich.

Die Fotos-App speichert Bilder nun statt als JPGs im neuen HEIF-Format, das bis zu 50% weniger Speicherbedarf aufweisen soll. Bei Live Photos lässt sich nun jedes Einzelbild als Key Frame auswählen und gibt es ein paar neue Foto- und Videoeffekte. Ferner wurde das „Memories“-Feature erweitert.

Auch die Karten-App wurde verbessert und kann nun auf Geschwindigskeitsüberschreitungen und ähnliches hinweisen. Bei der Benutzeroberfläche scheint es - mit Ausnahme der oben genannten Neuheiten - kaum Veränderungen zu geben.

Weitere Neuheiten wurden für iOS 11 vorerst nicht vorgestellt. Bis die finale Version im Herbst erscheint, wird es aber sicher noch zahlreiche kleinere Verbesserungen geben, die bei der heutigem Event unerwähnt blieben und auch erst nach und nach in die Beta-Versionen einfliessen werden.

NewAppStore@2x

Neuer App Store

Erhältlich demnächst
Apples Online-Laden für iOS-Apps wurde kräftig modernisiert und ähnelt nun dem Design von Apple Music. Es gibt neue, kurartierte Kategorien und ein paar zusätzliche Features.

So finden sich Spiele künftig in einem eigenen Tab, was die Übersichtlichkeit erhöht. In „Heute“ werden täglich neue Apps und Angebote vorgestellt. Einem Screenshot von Apple zufolge scheinen endlich auch Demoversionen angeboten zu werden zu sein. Was genau sich dahinter verbirgt, ist aber noch unklar.

Wie schon zuvor im Mac App Store, können Entwickler nun auch hier auf User-Reviews antworten. Den neuen App Store gibt es als Aktualisierung für die App Store App und als überarbeitete Kategorie in iTunes.

watchOS4@2x

watchOS 4

Erhältlich ab Herbst 2017, vermutlich zusammen mit iOS 11
Siri erhält ein eigenes „intelligentes“ Watch Face, das auch Informationen aus anderen Apps zusammentragen und als geplanten Tagesablauf darstellen kann. Zudem gibt es ein recht psychedelisch wirkendes, neues Watch Face und welche mit Charakteren bekannter Pixar-Filme.

Bei den mitgelieferten Apps erhalten vor allem Activity und Workout signifikante Verbesserungen. Hier kann die Apple Watch künftig auch auf Daten der meistgebrauchten Workout-Geräte in Fitness-Studios zugreifen und sie den Apps des Anwenders verfügbar machen.

tvOS11

Wenig Neues gibt es beim Apple TV. Amazons Prime Video kommt im Laufe des Jahres auf das Apple TV. Das war es vorerst. Möglicherweise kommen bis zur Veröffentlichung von tvOS 11 noch ein paar neue Features hinzu.

News für Entwickler

Registrierte Apple Entwickler können ab sofort Betaversionen von macOS 10.13, iOS 11, watchOS 4 und tvOS 11 herunterladen und ausprobieren. Dazu müssen sie neuen Bedingungen zustimmen und auf den jeweiligen Geräten teilweise frische Provisioning Profiles installieren.

Apple stellt zudem Betaversionen neuer Entwicklungsumgebungen (SDK) zur Verfügung. Diese bieten teils neue Schnittstellen, die Drittanbieter für ihre Apps nutzen können. Darunter auch das neue AR Kit, mit 3D- und Virtual-Reality-Apps einfach auf die eingebauten Kameras und Sensoren von Apples Mobilgeräten zugreifen können.

Ferner sollen die neuen SDK die Integration von Siri, HomeKit und iCloud vereinfachen. Apple liefert dafür ebenfalls überarbeitete API.

R.I.P. Mac mini

In Apples Produktpalette scheint der Mac mini keine Rolle mehr zu spielen. Für die Baureihe gab es seit Jahren keine Upgrades mehr. Auch heute wurde der mini mit keinem Wort erwähnt.

Anderseits hat Apple mit dem günstigsten Modell des neuen 21,5" iMac (Non-Retina) einen zumindest leistungsmässig vergleichbaren Nachfolger zu recht fairen Preisen im Angebot. Für manche könnte auch das aufgefrischte 13" MacBook Air eine Alternative sein.


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Bilder Apple Inc; Text: Thomas Landgraeber;

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