Die Wahrheit über David Bowies "Verbrecherfotos" von 1976
Mugshots sind authentisch
Echte David-Bowie-Fans kennen die berühmten Gangsterfotos des kürzlich verstorbenen Stars. Nicht wenige halten sie bis heute für einen genialen PR-Gag. Doch das stimmt nicht – die „Mugshots“ sind echt: Aufgenommen am 25. März 1976 vom Rochester Police Department im U.S.-Bundesstaat New York. Die Polizeiportraits haben eine interessante Geschichte.Wie die örtliche Lokalzeitung The Democrat & Chronicle berichtete, wurde David Bowie zusammen drei weiteren Personen - darunter Iggy Pop - im März 1976 nach einem Konzert in Rochester, New York, in einem Hotel festgenommen. Der Vorwurf: Marijuana-Besitz. Die Polizei stellte etwa ein halbes Pfund Gras sicher.
Die Verdächtigen wurden erkennungsdienstlich erfasst und etwa drei Stunden lang verhört. Danach wurden sie gegen Kaution freigelassen. Für Bowie sollen 2.000 Dollar als Sicherheit hinterlegt worden sein. Der britische Popstar erklärte sich später vor dem zuständigen Bezirksgericht für nicht schuldig, die Anklage wurde fallengelassen. Soweit die Geschichte von 1976. Sie geht aber noch weiter.
2007 - also gut 30 Jahre später - findet der Auktionshaus-Mitarbeiter Gary Hess die damals gemachten Polizeifotos bei der Auflösung des Nachlasses eines ehemaligen Cops in einem Abfalleimer. Gary Hess erkannte sofort, dass er sehr seltene Aufnahmen von David Bowie in den Händen hielt.
Da er gerade knapp bei Kasse war, gab er sie seinem Bruder Todd mit dem Auftrag, sie bei eBay zu versteigern. Um den Kaufpreis nach oben zu treiben, spielte Todd Hess die Aufnahmen der Website The Smoking Gun zu, die sie auch prompt veröffentlichte – woraufhin sie sich schnell viral verbreiteten.
Am Ende zahlte ein Fan über 2.500 Dollar dafür und informierte den Sänger über die einzigartige Auktion. Bowie soll erfreut auf die Geschichte reagiert haben. Seither wurden die Aufnahmen tausende Male veröffentlicht und sie finden sich noch heute auf Bierkühlern, Postern, T-Shirts und natürlich auf Kaffeetassen.
Quelle, Bilder & Video: The Democrat & Chronicle; Text: Thomas Landgraeber
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