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Was Sie über iOS 6 wissen sollten


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Die interessantesten Features im Überblick

Seit Mittwoch ist iOS 6 für alle Anwender als kostenloser Download für verfügbar. Wir konnten das neue System bereits testen, zeigen die wichtigsten Neuerungen und erklären, welche Features auf welchen Geräten tatsächlich funktionieren.

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Karten

Apple die hat die Karten-App in iOS grundlegend überarbeitet. Statt Google Maps steht nun eigenes, Vektor-basiertes Kartenmaterial zur Verfügung. Schick ist die neue „Flyover" genannte Funktion: Sie hält fotorealistische, interaktive 3D-Ansichten verschiedener Stadtzentren bereit, in denen sich nach Belieben „herumfliegen" lässt. In Deutschland sind das zunächst München und Berlin. Das Angebot soll jedoch zügig ausgebaut werden.

Maps.app bietet auf iPad 2 und iPad 3, sowie iPhone 4S und iPhone 5 auch eine „Turn-by-Turn"-Navigationshilfe mit Sprachansagen von Siri und Live-Verkehrsinformationen. Die dazu erforderlichen Daten über Verkehrslage und Fahrzeiten liefern iOS-Anwender schon seit einiger Zeit automatisch und anonymisiert bei der Nutzung von ortsbasierten Anwendungen. Für die Suche nach Firmen, Läden und Lokalen in der Nähe setzt Apple auf die Datenbank von Yelp.

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Passbook

Apple möchte iOS-Anwendern mit Passbook die Möglichkeit geben, Bordkarten, Coupons und Tickets aller Art digital zu verwalten. So kann man einfach durch Einscannen des iPhone- oder iPod-touch-Displays für einen Flug einchecken, ins Kino, Konzert oder Theater kommen, oder beispielsweise Coupons einlösen. Die App kann dabei auch ggf. vorhandenes Guthaben, mitgebuchte Extras oder aktuelle Änderungen anzeigen.

Passbook wird bereits von mehreren amerikanischen Airlines, Hotelketten und anderen Unternehmen unterstützt. Auch bei der neuesten Version der Lufthansa-App lassen sich die Daten bereits an Passbook weiter reichen. Es wird wohl nicht lange dauern, bis man die App in Europa immer häufiger einsetzen kann.

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Siri

In iOS 6 versteht Siri mehr Sprachen und bietet in mehreren Ländern ein umfangreicheres Angebot an Funktionen, darunter auch in Deutschland. So kann man Apples Sprachassistentin jetzt z.B. nach den aktuellen Bundesliga-Ergebnissen oder den besten Restaurants in der Umgebung fragen. Ausserdem kann sie auf Ansage Apps öffnen und Status-Updates an Facebook und Twitter senden.

Das Feature-Set von Siri variiert jedoch weiterhin von Land zu Land etwas. Fragt man sie z.B. nach aktuellen Kinofilmen, bekommt man die gerade in den USA laufenden Erstaufführungen präsentiert. Die Kinoprogramme deutscher Städte kann Siri zur Zeit noch nicht liefern, ebensowenig Konzerte und Theateraufführungen. Fragt man sie hingegen nach Kinos, Konzerthallen oder Theater, zeigt sie diese in Listen mit Adressen und allgemeinen Infos.

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Telefon

Nützliche neue Features bietet auch die Telefon-Anwendung. Möchte man einen ankommenden Anruf gerade nicht annehmen, kann man direkt eine von drei zuvor selbst verfassten Kurznachricht senden, oder sich später an den Rückruf erinnern lassen - und zwar wahlweise nach Zeit, oder wenn man den aktuellen Ort verlässst bzw. wieder im Büro oder zu Hause eintrifft.

FaceTime

Videotelefonie via FaceTime funkioniert in iOS 6 nicht mehr nur über WLAN, sondern auch über Mobilfunknetze - sofern es der jeweilige Tarif hergibt. Da Mobilnummer und Apple-ID nun als ein Account genutzt werden können, kommen sämtliche an die iPhone-Rufnummer gesendete Nachrichten künftig auch auf iPad und Mac an.

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Bitte nicht stören

Schön ist auch das neue „Do-not-disturb"-Feature: Möchte man gerade nicht gestört werden, genügt es, den entsprechenden Schalter in den Einstellungen zu betätigen und schon werden keine Anrufe mehr durchgestellt.

Möchte man die Einstellungen etwas gezielter vornehmen, so kann man unter Benachrichtigungen eine konkrete Zeitspanne einstellen (z.B. 23 bis 7 Uhr) und für bestimmte Personen oder Gruppen Ausnahmen definieren (z.B. Favoriten). Unter "Wiederholte Anrufe" kann man bausserdem estimmen, dass Anrufer beim zweiten Versuch durchgelassen werden - es könnte ja etwas Wichtiges sein.

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Facebook überall

iOS 5 brachte bereits eine tiefgreifende Integration von Twitter in das System. Mit iOS 6 folgt nun Facebook. Status-Meldungen von Freunden können in der Benachrichtigungszentrale angezeigt werden, während der User selbst aus einer Vielzahl von Anwendungen heraus Updates an Facebook senden kann.

Facebook-Kontakte erscheinen auf Wunsch auch im Adressbuch, während Ereignisse aus dem sozialen Netzwerk im Kalender angezeigt werden können. Was den Abgleich der Kontakte angeht, ist jedoch Vorsicht geboten: Vorhandene Einträge können unter Umständen überschrieben werden. Das gilt allerdings für alle Apps, die Kontakte mit Facebook abgleichen.

Gemeinsame Fotostreams

Bilder, die im iCloud Fotostream synchronisiert werden, lassen sich nun auch für andere freigeben. Dazu braucht man nur die jeweiligen Fotos und die gewünschten Empfänger auswählen. Die Bilder erscheinen dann als Album auf den iOS-6-Geräten (sowie in iPhoto oder Aperture auf dem Mac) der anderen. Ausserdem ist es möglich, die Fotos zu kommentieren.

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Mail

Mobile Mail kann jetzt auch mit mehreren Signaturen umgehen und Bilder oder Videos lassen sich beim Schreiben leichter einfügen. Mit der neuen VIP-Funktion erscheinen Nachrichten ausgwählter Absender in einem Extra-Postfach im Mail-Eingang. Dieses Feature ist bereits von OS X 10.8 Mountain Lion bekannt.

Neue iCloud Mailadressen

In den Prerelease-Versionen von iOS 6 hatte Apple angekündigt, mit Freigabe der finalen Fassung den Anwendern auch neue @icloud.com-Mailadressen zur Verfügung zu stellen. Neu angelegte iCloud-Accounts sollen dann standardmässig diesen Domain-Name erhalten.

Bestehende @me.com- und @mac.com-Adressen sollen weiter genutzt werden können. Mit der Installation von iOS 6 werden diese aber wohl intern bereits als @icloud.com geführt, sodass die neue Endung schon funktioniert. Ob Apples das tatsächlich zu diesem Zeitpunkt umsetzt, ist derzeit nicht ganz klar.

Safari

Offene Safari-Tabs werden nun via iCloud synchronisiert, sodass sie auf sämtlichen angemeldeldeten Geräten zur Verfügung stehen. Sofern Websites dies bereits unterstützen, kann Safari nun auch Fotos hochladen. Neu ist auch der Vollbildmodus im Querformat.

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Lost Mode

Nein, keine Sorge - Sie werden nicht auf eine einsame Insel im Pazifik gebeamed, wenn Sie diese Funktion nutzen. Sie soll vielmehr die Chancen erhöhen, ein verloren gegangenes iOS-Device wieder zu bekommen.

Dazu sendet man mit der Funktion „Mein iPhone suchen“ einen vierstelligen Zahlencode und einen passenden Hinweis nebst Telefonnummer an den (hoffentlich) ehrlichen Finder. Auf diese Weise wird der Lost-Modus aktiviert, der keinen weiteren Zugriff auf die Daten des Gerät zulässt und periodisch die aktuellen Positionsdaten sendet. Der Finder kann nur noch zurückrufen - oder das Device ausschalten. Wenn alle Stricke reissen, steht weiterhin „Remote-Wipe" zur Verfügung, um notfalls alle Daten auf dem iOS-Gerät zu löschen.

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Datenschutz

Apple hat mit OS X 10.8 Mountain Lion den Zugriff auf Nutzerdaten durch Drittanbieter-Software drastisch eingeschränkt. Mit iOS 6 wird das nun auch auf Apples Mobilgeräten deutlich schwerer. Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Nutzers sind kaum noch Datenzugriffe möglich. In den Einstellungen kann man in der neuen Kategorie „Datenschutz" nachsehen, welche Apps auf welche Daten zugreifen.

Ausserdem lassen sich die Tracking-Möglichkeiten bestimmter Werbenetzwerke einschränken. Apple ersetzt die eindeutige UDID des Devices durch einen sogenannten „Advertising Identifier" mit begrenzter Lebensdauer. Mit diesem Code lässt sich zwar nach wie vor jedes Gerät identifizieren, doch können Anwender nun das Ad-Tracking limitieren, sodass Werbefirmen, die den „Advertising Identifier" unterstützen, keine Informationen mehr sammeln können.

Bedienungshilfen

Für Menschen mit Behinderungen wurden die Bedienungshilfen erweitert. So lassen sich nun einzelne Funktionen oder ganze Bereiche der Oberfläche für die Benutzung sperren. Das können z.B. Steuerelemente sein, deren Funktion man deaktivieren möchte. Auch der mechanische Home-Button lässt sich abschalten und durch einen Software-Knopf ersetzen.

Renovierte Stores

Apple hat in iOS 6 das Erscheinungsbild der hauseigenen App-, iBook- und iTunes-Stores aufgefrischt und mit vielen neuen Funktionen versehen. Die Oberflächen ähneln sich nun mehr und die Bedienung ist besser an die jeweiligen Geräte angepasst.

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Kompatibilität: Was funktioniert auf welchen Geräten?

OS 6 läuft auf iPhone 3GS, 4, 4S und 5, iPod touch der 4. und 5. Generation, sowie auf dem iPad 2 und 3. Die erste iPad -Baureihe wird nicht mehr unterstützt.

Siri funktioniert mit iOS 6 nicht mehr nur auf dem iPhone 4S und iPhone 5, auch die Besitzer eines neuen iPad der 3. Generation können nun auf Unterstützung der digitalen Dame hoffen. Anwender des iPhone 3GS und 4, sowie der ersten beiden iPad-Generationen müssen weiterhin ohne Siri auskommen.

Die auf dem iPhone 5 Event viel beachtete Panorama-Funktion der Kamera kommt mit iOS 6 auch auf das iPhone 4S. Auch die neuen iPod touch der 5. Generation können das Feature nutzen. Ältere Modelle gehen auch hier leer aus.

FaceTime und Fotostream erfordern mindestens ein iPhone 4 oder ein iPad 2. FaceTime über Mobilfunk gibt es nur ab iPhone 4S und iPad 3 (jeweils abhängig vom Mobilfunkvertrag).

Die 3D-Ansicht und der „Turn-by-Turn"-Navigationsmodus in der neuen Karten-App sind für iPhone 4S und 5, sowie iPad 2 und 3 reserviert.

Apple hat zudem eine Info-Seite bereit gestellt, auf der man detailliert nachsehen kann, welche Funktionen in welchen Ländern der Welt genutzt werden können.


Illustrationen: Apple Inc; Screenshots & Text: Thomas Landgraeber

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