OS X 10.7 Lion
Ab Juli für 24 Euro exklusiv im Mac App Store erhältlich
Apples neues Mac-Betriebssystem wird nicht auf DVD oder USB-Stick angeboten, sondern ausschliesslich als Download-Version im Mac App Store. Es wird dort „ab Juli“ für 29,99 US-Dollar zu haben sein (Euro-Preis noch nicht verfügbar). Für die Installation klickt man einfach im Mac App Store auf den „Kaufen“-Button und das Upgrade landet auf dem jeweiligen Mac. Nicht mal ein Neustart soll dafür nötig sein.
Mac OS X 10.7 Lion wird ein etwa 4 GB grosser Download sein. Hat man das Upgrade einmal gekauft, kann man es via Mac App Store auf allen seinen Macs installieren. Die Lizenz gilt für alle autorisierten Apple-Rechner des Kunden - ein Mehrfachkauf ist nicht erforderlich. Einzig die Systemvoraussetzungen könnten für ältere Macs ein Problem sein. Mehr dazu später in einem Update.
Die wichtigsten neuen Features:
Launchpad
Besitzer eines iPhone oder iPad kennen es seit langem: Den Home-Bildschirm. Hier lassen sich Programm-Icons nach belieben anordnen - entweder einzeln oder in Ordnern organisiert. Mit Launchpad bietet Apple nun ähnliche Features auf den Mac. Ein Klick auf das Launchpad-Icon im Dock blendet alle Fenster der gerade laufenden Anwendungen mit einer hübschen Animation aus und der neue Programmstarter erscheint. Lädt man Software aus dem Mac App Store herunter, landet sie automatisch auf dem LaunchPad.
Apps im Vollbildmodus
Auf Apples iOS-Geräten werden Anwendungen ohne jedwelche Ablenkungen im Vollbildmodus angezeigt. Mit Mac OS X Lion ist das gleiche jetzt auf dem Schreibtisch möglich. Ein Klick genügt und man sieht die jeweilige App im Vollbildmodus. Durch die Streichen-Geste auf dem Trackpad wechselt man zur nächsten Vollbild-App. Erneutes Streichen bringt einen auf den Schreibtisch zurück. Diese Funktionen stehen systemweit zur Verfügung, sodass Entwickler die Vollbild-Features auch in ihren Anwendungen nutzen können.
Mission Control
Was zuvor als Exposé und Dashboard bekannt war, wird nun im neuen Mission Control zusammengefasst. Mit einem Wisch kann man alle geöffneten Programmfenster, den Schreibtisch und das Dashboard überblicken. Mit einem Klick holt man die gewünschte Funktion oder Anwendung in den Vordergrund.
AirDrop
Peer-to-peer Sharing a la Apple: Mit AirDrop kann man Dateien einfach, drahtlos und verschlüsselt an Benutzer in der Umgebung senden. AirDrop kommt dabei ohne komplizierte Konfiguration aus. Man klickt dazu auf das AirDrop Symbol in der Finder-Symbolleiste und der Mac erkennt automatisch Benutzer in der Nähe, die ebenfalls AirDrop verwenden. Befinden sich die Nachbarn bereits im eigenen Adressbuch, werden deren Kontaktfotos angezeigt. Möchte man jemanden eine Datei übermitteln, zieht man sie einfach auf Namen des Betreffenden. Nachdem dieser der Übertragung zugestimmt hat, wird die Datei im „Downloads“-Ordner des Empfängers abgelegt. Wenn man AirDrop nicht benötigt, schliesst man die Funktion einfach und der eigene Mac ist für andere im Netzwerk nicht mehr zu sehen.
Auto-Save und Versionen
Manuelles Sichern ist jetzt nicht mehr nötig. Die neue Funktion „Auto Save" speichert Dateien automatisch während man arbeitet. Mac OS X Lion sichert Änderungen am Dokument, ohne zusätzliche Kopien zu erstellen - und verschwendet damit nicht mehr unnötig Speicherplatz. Dokumente lassen sich zudem gegen versehentliche Änderungen sperren - nach zwei Wochen geschieht das auf Wunsch auch automatisch. Mit der Rückkehr-Funktion wird der Status des letzten Öffnens wieder hergestellt. Zum Steuern der „Auto Save“-Funktion klickt man einfach auf den Fenstertitel und es erscheint ein Menue.
Die neue Funktion "Versionen" hält darüber hinaus auf Wunsch die Entwicklung eines Dokumentes fest, während es erstellt wird. Mac OS X Lion fertigt automatisch bei jedem Öffnen der Datei und dann stündlich während der Bearbeitung eine Version des Dokuments. Wenn man zu einer älteren Version des Dokumentes zurückkehren (oder nur einen Teil eines Dokuments abrufen) möchte, zeigt einem "Versionen" das aktuelle Dokument neben einer Übersicht vorheriger Versionen auf einer Time Machine ähnlichen Oberfläche. Damit kann man jederzeit nachsehen, wie die Arbeit zu einer bestimmten Zeit aussah. Zum Wiederherstellen reicht ein Klick. Man kann auch einen Teil einer älteren Version kopieren und in die aktuelle Fassung einsetzen.
Resume
Mit dieser neuen Funktion startet der Mac in genau dem Zustand, indem man ihn ausgeschaltet hat. Alle Programme und Dokumente sind in dem Modus, wie sie zuletzt waren. Man kann also direkt weitermachen, wo man aufgehört hat und erspart sich also das Starten der zuletzt genutzten Programmen und das Öffnen der jeweiligen Dokumente.
Mail 5
Das neue Mail für den Mac ähnelt der Version für das iPad. Widescreen-Layout, Vorschau der ausgewählten Mail in voller Höhe, eine verbesserte Suche, eine Favoriten-bar und die Ansicht „Conversations“ sind die wichtigsten Neuheiten in Mail 5.
Neues FileVault
Besserer Schutz durch XTS-AES 128 Datenverschlüsselung auf Volume-Ebene. Die Erstverschlüsselung erfolgt jetzt schnell und unauffällig im Hintergrund, ohne dass der ganze Rechner dabei ins Nirvana fällt. FileVault kann nun auch externe Laufwerke verschlüsseln.
Lion Server Add-on
Mac OS X Server wird als Add-on zur Client-Version für 40 Euro zusätzlich ebenfalls im Mac App Store erhältlich sein. Damit ist Lion Server um etwa 400 Euro billiger, als Snow Leopard Server.
Update:
MacLife.de hat ein ein sehenswertes „Best Of“ mit bisher nicht (oder nur wenig) gezeigten Lion-Features veröffentlicht.
MacNews.de weist darauf hin, dass Apple still und leise das Wort „Mac“ in der Bezeichnung seines neuesten Betriebssystems gestrichen hat. Es heisst nun offiziell nur noch „OS X Lion“.
Bilder: Apple Inc.; Text: Thomas Landgraeber
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