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Testbericht: Zoom TAC-2

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Preisgünstiges Audio-Interface mit Thunderbolt-Anschluss

Das Zoom TAC-2* habe ich bereits im Januar näher vorgestellt. Jetzt ist das erste "echte" Thunderbolt-Audio-Interface für den Mac endlich lieferbar. Mit einem Preis von 399 Euro ist es vergleichsweise günstig und macht dennoch einen recht ordentlichen Eindruck. Doch hält die Klangqualität, was das Äussere verspricht? Ein Praxistest zeigt, was es kann.

Die technische Ausstattung liest sich ebenfalls sehr gut: 24 Bit / 192 kHz Aufnahme und Wiedergabe mit bis zu 4-fachem Upsampling, Burr-Brown Mikro-Vorverstärker, PCM 4202 A/D-Wandler und AKM AK 4396 D/A-Wandler. Dazu ordentliche Anschlüsse und ein stabiles Gehäuse – was will man mehr?

TAC-2Front

Gehäuse und Anschlüsse

Die Gehäuseoberseite besteht aus 3 mm dickem Aluminium. Die Unterseite ist aus stabilem Hartplastik. Sämtliche Anschlussbuchsen sind von hoher Qualität und sitzen fest am Gehäuse. Leider trübt der zentrale Bedienknopf die ansonsten hochwertige Haptik, denn er ist aus dünnem Kunststoff gefertigt, wirkt wackelig und etwas unpräzise.

An der Vorderseite befinden sich zwei 6,3mm Kinkenanschlüsse, einen Ausgang für Kopfhörer und einen Hi-Z-Eingang für Instrumente. Letzterer kann alternativ zum Eingang 1 genutzt werden, aber nicht gleichzeitig.

TAC-2Back

Auf der Rückseite stehen zwei analoge XLR-/TRS-Kombibuchsen als Eingänge zur Verfügung, die sich in beliebiger Kombination für Instrumente oder Mikrofone nutzen lassen. 48V Phantomspeisung ist für jeden Kanal getrennt zuschaltbar. Die beiden analogen TRS-Ausgänge sind symmetrisch ausgeführt, sodass auch hochwertige Aktivboxen korrekt angesteuert werden können.

Darüber befindet sich die Thunderbolt-Buchse zum Anschluss an den Mac. Ein Kabel wird freundlicherweise mitgeliefert. Leider steht kein weiterer Thunderbolt-Anschluss zur Verfügung. Verwendet man mehrere Geräte mit dieser Schnittstelle, muss sich das TAC-2 also stets am Ende einer Kette befinden, was unter Umständen wieder zu längeren Latenzzeiten führen kann.

Was zudem fehlt, sind digitale Audio-Anschlüsse. Vermutlich ist das bei dem Budget und der ansonsten recht hochwertigen Ausstattung nicht machbar.

TAC-2Top

Bedienung

Durch Drücken des grossen Steuerknopfes wählt man aus, was man aktuell regeln möchte (Eingang 1, Eingang 2, Line-Out und Kopfhörer-Lautstärke), durch Drehen stellt man den gewünschten Pegel ein. Die Phantomspeisung lässt sich durch längeres Gedrückthalten aktivieren.

Das Display ist weder berührungsempfindlich, noch gibt es hier irgendwelche weiteren Schalter. Es zeigt lediglich die aktuell gewählte Funktion und den zugehörigen Pegel mittels herkömmlicher LEDs an. Das macht die Bedienung kinderleicht. Details lassen sich in der kostenlosen, nur 3 MB kleinen Mac-App namens TAC-2 MixEfx einstellen. Sie ähnelt einem kompakten Mischpult und bietet Direktzugriff auf die wichtigsten Parameter.

TAC-2MixEfx

Die Eingänge lassen sich manuell oder automatisch vordämpfen und dann stufenlos bis +60 dB regeln. Ausserdem steht für jeden Kanal ein (fest eingestellter) Hochpassfilter, sowie ein Phasenumkehr-Schalter zur Verfügung.

Die Eingangssignale werden dem eigentlichen Mixer über getrennte Regler für Pegel und Pan zugeführt. Audio-Signale aus dem Mac lassen sich gesondert hinzumischen und alles zusammen über die "Loopback"-Funktion wieder an diesen zurücksenden. Drei verschiedene Presets können abgespeichert werden.

Ferner wartet eine kleine Halleffekt-Sektion darauf, missbraucht zu werden. Erwartungsgemäss erfüllt diese aber nur sehr geringe Ansprüche und lässt sich glücklicherweise komplett abschalten. Die Ausgangspegel können für Line-Out und Kopfhörer getrennt eingestellt werden. Auch Stummschalter sind vorhanden.

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Klangqualität

In dieser Preisklasse sollte man keine Wunder erwarten. Das Zoom TAC-2 schlägt sich aber sehr gut. Bei der Wiedergabe liegt die Klangqualität etwas über dem Niveau vergleichbarer Geräte mit herkömmlichen Schnittstellen wie USB und Firewire. Bei der Aufnahme zeigen sich jedoch die typischen Schwächen preisgünstiger Audio-Interfaces.

Während die Instrumenten-Eingänge durchaus fetzig klingen und sich erstaunlich pegelfest zeigen, sieht es bei den Mikro-Vorverstärkern nicht viel besser aus, als anderswo. Vor allem bei Mikrofonen, die 48V Phantomspeisung benötigen, fehlt es merklich an Dynamik und Feinzeichnung. Rauschen ist hingegen kein Problem.

Klanglich kommt das Zoom TAC-2 trotz Thunderbolt-Schnittstelle nicht ganz an teurere Konkurrenten heran, wie etwa dem Apogee Duet*. Der Unterschied ist aber relativ gering. Wer vor allem ein Interface zum Abhören sucht und nur gelegentlich Aufnahmen für den Hausgebrauch machen möchte, ist mit dem Zoom gut bedient.
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Vorteile

+ Thunderbolt-Anschluss ermöglicht sehr geringe Latenzwerte
+ Für die Preisklasse gute Ausstattung und Klangqualität
+ 2 symmetrische / unsymmetrische Eingänge als XLR-/TRS-Kombibuchsen
+ 2 symmetrische TRS-Ausgänge (Klinke)
+ Mikrofon-Vorverstärker von Burr Brown mit bis zu +60dB Gain
+ 48V Phantomspeisung einzeln zuschaltbar
+ Optionaler Hi-Z Eingang (Klinke)
+ Aufnahme und Wiedergabe mit bis zu 24 Bit / 192 kHz
+ 4-fach Upsampling während A/D- und D/A-Wandlung möglich
+ Übersichtliches Display und einfache Bedienung
+ Unabhängiger Kopfhörerausgang mit eigener Lautstärkeregelung
+ Bus-powered – kein Netzteil erforderlich
+ Thunderbolt-Kabel im Lieferumfang (ca. 1,0 m)
+ Stabil wirkendes Gehäuse mit Alu-Frontplatte und soliden Anschlüssen
+ Kompakte Abmessungen: 129,5 x 120 x 51,3 mm

Nachteile

– Funktionsrad wirkt etwas billig und unpräzise
– Keine digitalen Audio-Ein- und Ausgänge
– Gerät wird im Betrieb recht warm

Fazit

Angesichts des Preises ist das Zoom TAC-2* eine klare Empfehlung. Nach der Installation der zugehörigen Software wurde das Stereo-Interface automatisch von OS X 10.9.3 Mavericks erkannt und spielte problemlos mit allen gängigen Audio-Programmen. Im Praxistest konnte es Dank Thunderbolt-Schnittstelle durch geringe Latenzwerte glänzen und überraschte mit guter Klangqualität.

Wer ein preisgünstiges Stereo-Interface sucht, ist mit dem TAC-2 gut bedient. Es ist sinnvoll ausgestattet, wirkt ausgereift und kann durchaus semi-professionellen Ansprüchen genügen. Ein hochwertigerer Steuerknopf wäre allerdings wünschenswert. Wer noch besseren Klang wünscht, sollte rund 200 Euro mehr investieren und zum Apogee Duet* greifen, das auch mit iPad und iPhone zusammenspielt.

Bewertung

Zoom TAC-2

Sehr gut

Preis und Verfügbarkeit
Das Zoom TAC-2 Thunderbolt Audio Converter ist ab sofort zum Preis von 399 Euro im qualifizierten Fachhandel und in ausgewählten Online-Shops erhältlich.
Es ist kompatibel mit allen Thunderbolt-Macs und OS X 10.8.5 (oder neuer). Für den Einsatz sind spezielle Gerätetreiber erforderlich, die zusammen mit dem zugehörigen Mac-Programm MixEfx online erhältlich sind. Mehr Infos auf der Hersteller-Website.

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Quelle und Bilder: Zoom; Text: Thomas Landgraeber

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