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Test: Cloud Mate für Mac und iOS

CloudMate4Mac

Datei-Manager für Apples iCloud

Ich stelle Euch hier regelmässig neue, interessante Apps für Mac und iOS vor. Dieses Mal ist es ein Tool, mit dem man Apples iCloud-Dienst besser kontrollieren kann. Cloud Mate von RWE (Red When Exited) bietet einfachen Zugang zu den Orten, an denen Apps ihre iCloud-Dokumente ablegen und erlaubt umfassendes Datei-Management - auf dem Mac sogar mit Vorschau- und iDisk-Funktionalität.

Manchmal kann es nützlich sein, die Wolke aufzuräumen. Leider bietet Apple dafür kein zentrales Werkzeug an. Stattdessen sollen Anwender die in der iCloud gespeicherten Inhalte mit dem jeweiligen Programm verwalten. In der Praxis gestaltet sich das jedoch oft unerwartet kompliziert. Cloud Mate ist angetreten, dieses Leid etwas zu lindern.

Features
In einem Finder-ähnlichen Fenster findet man eine Liste der Anwendungen, die Dateien in der iCloud ablegen. Mit ein Klick erhält man Zugang zu den jeweiligen Ordnern. Praktischerweise wird auch Apples systemweiter Photostream unterstützt. Bei der Mac-Version kann der eigene iCloud-Speicher auch als externes Medium im Finder gemountet werden, wie eine Festplatte. So lassen sich die Dateien auch in Finder-Fenstern verwalten - wie früher bei der iDisk. Da sich das iCloud-Image auch in den Öffnen- und Speichern-Dialogen des Mac findet, können sogar Dokumente aus Nicht-iCloud-Anwendungen in der Wolke gespeichert werden.

Risiken und Nebenwirkungen
Mit Cloud Mate können Dateien umbenannt, gelöscht, verschoben oder in Ordner sortiert werden. Auch das Hinzufügen von Objekten ist möglich. Bei solchen Aktionen ist jedoch äusserste Vorsicht geboten. Nicht alle Apps können mit geänderten Dateinamen, abweichenden Ordnerstrukturen oder unterschiedlichen Dateiformaten umgehen. Das vorgegebene Verzeichnis-Muster lässt man besser in Ruhe, sonst gibt es schnell Komplikationen. Beim manuellen Hochladen von Files in die iCloud ist zudem darauf zu achten, dass die Ziel-Anwendung das angebotene Dateiformat auch unterstützt, sonst wird das Dokument dort nicht angezeigt.

Bugs
Der eingebaute Cloud-Monitor soll bestimmte Wolken-Aktivitäten in Echtzeit visualisieren. Leider funktionierte dieses Feature während des Tests nicht besonders zuverlässig. Darüber hinaus kam es beim Mounten der iCloud im Finder des Mac gelegentlich zu Programmabstürzen. RWE scheint aber recht zügig Bugfixes nachzureichen, sodass Hoffnung auf rasche Abhilfe besteht.

CloudMate4iOS

Separate App für iOS
Bisher wurde die passende Schwester-Anwendung für iOS 6 kostenlos angeboten. Seit neuestem kann diese auch mit Dropbox, Google Drive und Dokumenten in Evernote umgehen. Die mobile Version wird damit zu einem vielseitigen File-Manager für vier populäre Cloud-Dienste. Dafür ist die Universal-App nun kostenpflichtig. Funktionen und Bedienung ähneln Programmen wie AirSharing Pro, wobei die Cloud-Features an die Möglichkeiten von iOS angepasst sind.

Fazit
Wer gelegentlich direkten Zugriff auf bestimmte Dateien in der iCloud benötigt, ist mit Cloud Mate gut bedient. Die iOS-Version unterstützt zusätzlich Dropbox, Google Drive und in Evernote gespeicherte Dateien. Die Apps sind vergleichsweise günstig, funktionieren aber noch nicht ganz fehlerfrei. In Anbetracht der teilweise doch recht komplexen technischen Abläufe machen die Programme aber insgesamt einen guten Job. Empfehlenswert - mit Einschränkungen.

Bewertung

Sehr gut

Preise und Verfügbarkeit
Cloud Mate for Mac erfordert OS X Mountain Lion (oder neuer) und ist für $6,99 (aktuell €5,41) auf der Hersteller-Webseite erhältlich. Die iOS-Version ist derzeit für $3,99 im App Store zu haben (keine Werbelinks).

Getestete Versionen
Cloud Mate for Mac 1.5.6
Cloud Mate for iOS 1.3.3

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Illustrationen: RWE; Test & Text: Thomas Landgraeber

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