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Neue Details zur Apple Watch

WatchKitDisplay

WatchKit bietet Einblicke in Funktionsweise

Seit gestern haben registrierte iOS-Entwickler Zugang zum WatchKit-SDK – den Developer-Tools für die Apple Watch. Sie können nun damit beginnen, ihre iPhone-Apps an die im nächsten Jahr erscheinende Computeruhr anzupassen. Im Zuge der Veröffentlichung sind nun interessante Details bekannt geworden.

Vorerst keine nativen Apps

Aus der technischen Dokumentation geht hervor, dass es zunächst keine nativen Drittanbieter-Apps für die Apple Watch geben wird. Stattdessen laufen auf der Uhr lediglich "Glances" genannte Mini-Apps, die mit den iPhone-Programmen des Anwenders zusammenspielen. Eigenständige Apps, die ohne iPhone-Anbindung auf der Uhr laufen können, sollen erst später im nächsten Jahr möglich sein.

Der Nutzer kann Apps auf der Smartwatch starten und mit ihnen interagieren, die eigentliche Arbeit übernimmt jedoch das iPhone. Es führt im Hintergrund den Code aus und sorgt für die nötigen Berechnungen. Die Smartwatch wird anfangs also vorwiegend zur Anzeige von Nachrichten und Statusmeldungen, sowie als Eingabe- und Steuergerät dienen.

Auf dem Armbandgerät selbst sollen neben dem Betriebssystem und den Glances lediglich Bilder und grafische Elemente der Nutzeroberfläche gespeichert werden, um deren Ladezeiten zu verkürzen. Der Datenverkehr zwischen den Devices erfolgt drahtlos. Apple scheint hier auf eine Kombination aus NFC, Bluetooth und WLAN zu setzen.

WatchKitDetails

Display-Auflösungen

Die Apple Watch kommt bekanntlich in zwei Grössen. Der Bildschirm der 38mm-Version hat eine Auflösung von 272×340 Pixeln, der des grossen 42mm-Modells kommt auf 312×390 Bildpunkte. Beide Displays dürften eine Pixeldichte von etwa 330ppi aufweisen. Apple selbst spricht von "Retina" und bittet Entwickler, sämtliche Grafiken in doppelter Auflösung anzulegen.

Im Prinzip kann eine Grafikdatei für beide Modelle verwendet werden, allerdings müsse das schon "gut aussehen", andernfalls sollten besser speziell an die jeweilige Displaygrösse angepasste Grafiken zum Einsatz kommen, so Apple.

WatchKitIllu

So funktioniert die Bedienung

Apple weist darauf hin, dass das Display lediglich Eingaben mit nur einem Finger versteht – es gibt also keine Multitouch-Steuerung. Im Zusammenspiel mit der als Funktionsrad fungierenden "Digital Crown" soll sich die Apple Watch dennoch flott und leicht bedienen lassen.

Dank "Force Touch" erkennt die Smartwatch automatisch, wenn der Anwender stärker auf das Display drückt. Ausserdem ist sie in der Lage, auf Eingaben mit haptischen Feedbacks zu reagieren.

Manche Features funktionieren auch völlig berührungsfrei. Mehrere eingebaute Lage- und Bewegungssensoren erkennen z.B. die Armhaltung des Nutzers. Macht er die typische Bewegung zum Auf-die-Uhr-gucken, erscheinen auf dem Display zunächst nur die gerade wichtigen Infos in Kurzform. Blickt er länger auf das Display, können automatisch mehr Details angezeigt werden.

Weitere Details

Auf der Apple Watch läuft iOS. Apple bezeichnet die Nutzer nicht als "User" sondern als "Wearer". Die Zifferblätter liefert Apple exklusiv, Entwickler dürfen keine Eigenkreationen einbringen. Als Systemschrift verwendet Apple die speziell dafür geschaffene, neue San Francisco. Es gab schon einmal ein Typeface mit diesem Namen von Apple – beim original Macintosh.

WatchKitLogo

Infos für Entwickler

WatchKit ist über Apples Entwickler-Portal verfügbar und kommt mit Xcode 6.2, das aktuell als Beta zur Verfügung steht. Dazu gehört die neue iOS-8.2-Beta, die Mitglieder des kostenpflichtigen iOS-Entwicklerprogramms ab sofort laden können.

Ausserdem stellt Apple ein Programmier-Handbuch, einen Katalog mit Interface-Elementen, eine Framework-Referenz und neue Human Interface Guidelines für die Apple Watch bereit. Darüberhinaus gibt es Design-Ressourcen und ein 30-Minuten-Video, das in die Entwicklung mit WatchKit einführt.

Vorläufiges Fazit

Apple spendiert seiner Entwickler-Gemeinde einen ersten App-Baukasten für seine Watch. Noch sind die Möglichkeiten beschränkt, doch schon zur nächsten WWDC im Frühsommer könnte es ein erweitertes "WatchKit 2" geben, das auch eigenständige Apps für die Uhr erlaubt.

Es ist damit zu rechnen, dass Apple noch einiges an nützlichen Features in der Pipeline hat – insbesondere im Hinblick auf iTunes, Apple TV, HomeKit und Apple Pay. Ausserdem dürfte Siri bei vielen Anwendern in Zukunft deutlich mehr zu tun bekommen.


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Bilder: Apple Inc; Text: Thomas Landgraeber

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