Microsoft bringt Office aufs iPad
Nur gucken kostet nichts
Wie bereits erwartet, hat Microsoft heute drei Anwendungen seiner Office-Suite für Apples iPad vorgestellt. Word, Excel und PowerPoint sind ab sofort kostenlos im App Store erhältlich. Die Gratis-Versionen können Office-Dokumente aber nur anzeigen. Wer eigene erstellen oder bearbeiten möchte, muss Office 365 Home Premium für 10 Euro pro Monat oder 99 Euro pro Jahr abonnieren.Zahlende Kunden haben vollen Zugriff auf Office für iOS, Mac und PC – auf bis zu fünf verschiedenen Geräten. Für Studenten gibt es ein Sonderangebot: 79 Euro für vier Jahre. Ob das Abo-Modell bei den Nutzern ankommt, wird sich erst noch zeigen. Viele Anwender kaufen Software lieber, als sie zu mieten.
Ersten Berichten zufolge machen die iPad-Programme einen flüssigen und ausgereiften Eindruck. Die Bedienung orientiert sich an den üblichen iOS-Konventionen, wobei sich Microsoft bei vielen Details Mühe gegeben hat. So stehen zum Beispiel angepasste Tastatur-Layouts zur Wahl, die die kniffelige Formulareingabe in Excel erleichtern.
Dokumente werden auf dem iPad ähnlich dargestellt, wie in den Desktop-Versionen. Als zentrales Steuerelement dient das von Windows bekannte, kontextsensitive Ribbon. Der Funktionsumfang ist an das iPad-Format angepasst, was nicht bedeutet, dass man auf Profi-Funktionen verzichten muss.
Wer für das iPad nur ein "Office Light" erwartet, wird angenehem überrascht. Auch wenn die Apps kein voller Ersatz für die üppig ausgestatten Desktop-Versionen sein können, scheint Microsoft ein vernünftiges Feature-Set geglückt zu sein. So lassen sich in Word z.B. "Änderungen verfolgen", um zu sehen, wer was geändert, hinzugefügt oder gelöscht hat. Auch die Kommentar-Funktion ist da.
Wie bei iWork können mehrere Personen gleichzeitig an einem Projekt arbeiten. Zudem sollen sich die Dokumente problemlos und verlustfrei über Microsofts OneDrive mit Office-Versionen anderer Geräte synchronisieren lassen. Im Office 360 Home Premium Paket sind insgesamt 27 GB Online-Speicher enthalten. Bei Bedarf kann mehr hinzugebucht werden.
In letzter Zeit gab es immer wieder Berichte, Microsoft werde Office für iPad auf den Markt bringen. Der Schritt ist insofern bemerkenswert, als dass damit ein zentrales Kaufargument für die hauseigenen Tablet-Geräte verloren geht. Andererseits ist es der Firma bisher nicht geglückt, mit seinen Surface-Modellen nennenswerte Marktanteile zu gewinnen.
Der Software-Riese steht zudem vor dem Problem, dass Betriebssysteme heutzutage so gut wie nichts mehr wert sind. Bisher hat Microsoft den Grossteil seines Umsatzes mit Windows und Office gemacht. Da seit einiger Zeit auch die Preise für Endanwender-Programme im freien Fall zu sein scheinen, versucht man es nun mit einer Kombination aus Software und Service als Abo-Modell.
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