Kurztest: Tweetbot for Mac
Premium-Twitter-App zum Luxus-Preis
Bei iOS-Nutzern hat sich Tweetbot aufgrund seiner vielen praktischen Features schon seit längerem einen guten Namen gemacht. Nun folgt eine Desktop-Version für OS X 10.7 und 10.8 - allerdings zu einem ungewöhnlich hohen Preis: Ganze 15,99 Euro soll der Spass kosten. Erfahren Sie, wie es dazu kommt und für wen sich die Investition lohnt.Twitters neue Fimenpolitik lässt Preise steigen
Tapbots hätte die App nach eigenem Bekunden gern preiswerter angeboten. Doch seit neuestem lässt Twitter nur noch eine bestimmte Menge an so genannten OAuth Tokens pro Mac-Anwendung zu. Das bedeutet, es kann nur eine begrenzte Anzahl an Lizenzen verkauft werden. Und da die Macher das Programm weiter entwickeln möchten, haben sie den Verkaufspreis ihren langfristigen Gewinnzielen angepasst.Wer gegen die rigide Firmenpolitik Twitters protestieren möchte, kann das am einfachsten im Twitter Support Stream tun. Anwender, die Tweetbot for Mac bereits in den frei verfügbaren Alpha- und Beta-Versionen getestet haben und die App zum geforderten Preis definitiv nicht kaufen möchten, werden freundlich gebeten, die wertlos gewordenen Tokens auf dieser Website freizugeben.
Was kann Tweetbot besser?
Funktionsumfang und Bedienung ähneln den iPhone- und iPad-Versionen von Tweetbot. Das heisst, man bekommt das gleiche hohe Niveau an sinnvollen Features, gut durchdachten Details und angenehmer Übersichtlichkeit. Allerdings haben die Entwickler die Anwendung speziell an die Desktop-Bedienung angepasst.So lassen sich nicht nur mehrere Timelines gleichzeitig öffnen, man kann sie auch nebeneinander hängen. Erwähnungen und Feedbacks lassen sich im Notification Center von OS X 10.8 anzeigen. Mit Filtern können einzelne Quellen stumm geschaltet werden, ohne dass man die Gefolgschaft gleich aufkündigen muss.
Praktisch ist auch, dass sich der aktuelle Stand der Dinge via Apple iCloud mit Tweetbot für iPhone und iPad synchronisieren lässt. Ausserdem können Entwürfe für neue Tweets abgespeichert werden. Natürlich unterstützt die Oberfläche die hohe Auflösung von Retina-Displays. Und selbstverständlich wird nicht an Export-Möglichkeiten gespart: Pocket, Instapaper, Readability, CloudApp und Droplr.
Tweetbot strotzt nur so voller Features. Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, alle aufzuzählen. Mehr Infos gibt es bei Tapbots und in einem guten, ausführlichen Review bei MacStories.com (beides englisch).
Für wen lohnt sich die Investition?
Den Preis mag man grenzwertig finden. Wer nur hin wieder mal bei Twitter hereinschaut, sollte sich nach kostenlosen oder preiswerteren Alternativen umsehen. Wer aber den 140-Zeichen-Dienst täglich als wichtigen Nachrichtenkanal nutzt, wird sich den Luxus vielleicht gönnen - insbesondere, wenn man die iOS-Apps der Firma bereits kennt und gerne nutzt.Tweetbot for Mac kann tatsächlich einige Dinge besser, als andere gute Twitter-Clients, wie etwa Osfoora. Das Mac-Programm ist jedoch recht neu und weist noch ein paar kleinere Fehler auf. Da die individuellen Vorlieben bei dieser Art von Anwendungen sehr unterschiedlich sind, kann nur jeder für sich entscheiden, ob sich die Anschaffung lohnt. Wer mit seiner derzeitigen Twitter-App glücklich ist, wird die hier angebotene Premium-Ausstattung möglicherweise nie vermissen.
Tweetbot bietet Intensiv-Nutzern fast alles, was man sich wünschen kann - in ansprechendem Design mit guter Funktionalität. In der Bewertung dennoch 1 Punkt Abzug wegen des hohen Preises und der fehlenden Lokalisierung(en). Dem Versprechen, die App weiter zu entwickeln, auch wenn die maximal verfügbaren OAuth Tokens aufgebraucht sind, kann man schon vertrauen. Die iOS-Varianten wurden und werden auch immer weiter verbessert.
Tweetbot for Mac ist für € 15,99 im Mac App Store erhältlich (kein Werbelink).
Bewertung
Sehr gut
Bilder: Tapbots; Text: Thomas Landgraeber
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Dann teilen Sie ihn mit Freunden und Kollegen, abonnieren Sie den RSS-Feed,
oder folgen Sie mir. Ich freue mich auch über jeden Kommentar. Vielen Dank.
WERBUNG
blog comments powered by Disqus