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Die besten Alternativen zu Google Reader [Update 2]

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Viele RSS-Feed-Fans müssen sich neuen Sync-Dienst suchen

Google wird am 1. Juli 2013 seinen RSS-Feed-Service Reader ersatzlos einstellen. Für viele News-Junkies wird es langsam Zeit, sich nach Alternativen umzusehen. Eines scheint festzustehen: Gratis wird es den gewohnten Komfort in Zukunft wohl nicht mehr geben. Welche Angebote kommen als Nachfolger in Frage - und was können sie?

Problem

Eigentlich sind RSS-Feeds nicht mehr angesagt. Das Überbleibsel aus frühen Tagen unseres Jahrtausends, als Ressourcen noch knapp und Internet-Zugang teuer waren, scheint im Zeitalter sozialer Netzwerke für die breite Masse nicht mehr attraktiv zu sein. Doch noch immer schätzen viele Anwender die schnellen "stripped-down"-Nachrichtenströme und nutzen sie intensiver denn je.

So konnten sich in den vergangenen Jahren eine ganze Anzahl spezieller Programme - so genannter Feedreader - Dauerplätze in den Top 20 der App-Charts sichern. Mit der Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern hatten dabei vor allem solche Anwendungen Erfolg, die Google Reader als Synchronisationsdienst verwenden.

Der Komfort, auf verschiedenen Desktop- und Mobil-Betriebssystemen stets einen aktuell abgeglichenen Nachrichtenbestand zu haben, hat auch ganz neue Nutzer angesprochen. Ausserdem verfügen so gut wie alle Apps über vielseitige Sharing-Features, um News schnell weiter zu verbreiten, oder zur späteren Lektüre an Dienste wie Instapaper, Readablity oder Pocket zu senden.

Mit der Ankündigung, den beliebten Reader in Kürze den Saft abzudrehen, hat Google viele Anwender verärgert. Das Unternehmen stellt ohne erkennbare Not einen Dienst ein, für den es eigentlich noch immer keinen vollwertigen Ersatz gibt. Allerdings bemühen sich einige Entwickler, die Lücke zu füllen.

Alternativen

Feedbin
Einfacher, webbasierter Feedreader, der Dank umfangreicher API auch von einigen Drittanbieter-Apps unterstützt wird. Gilt als einer der aussichtsreichsten Kandidaten im Wettlauf um die Nachfolge des Google-Dienstes. Derzeit ist nur eine native App für Android verfügbar. Kostet 2 US-Dollar pro Monat. Zum Ausprobieren stehen keine Gratis-Accounts zur Verfügung, stattdessen gibt es eine Live-Demo im Web. Infos...

NewsBlur
Mit einer brauchbaren Webanwendung, einer guten nativen iOS-App und ReadKit-Unterstützung auf dem Mac ist NewsBlur für viele neben Feedbin die zweite ernsthafte Alternative. Zum Ausprobieren stehen eingeschränkte Gratis-Accounts zur Verfügung. Der volle Funktionsumfang kostet 24 US-Dollar pro Jahr. Dafür bietet der Dienst fast alles, was man gebrauchen kann. Der optional einstellbare Focus-Modus hilft bei der Priorisierung bestimmter Themen und erleichtert das Entdecken neuer Inhalte. Der Import von Ordnern und Feeds kann direkt aus Google Reader erfolgen. Gute Export-Möglichkeiten. Der Dienst ist noch recht jung und wird zügig weiter entwickelt. Infos...

Feed Wrangler
Für 19 US-Dollar pro Jahr wendet sich Feed Wrangler vorwiegend an Puristen. Neben einem minimalistischen Webinterface stehen auch kostenlose, native iOS-Apps zur Verfügung. Eine Mac-Anwendung ist ebenfalls in der Mache. API für Drittanbieter. Export-Möglichkeiten zu Instapaper und Pocket. Schnell und schlicht. Infos...

Feedly
Einen anderen, mehr magazinartigen Ansatz verfolgt Feedly. Das im Web und als iOS- und Android-Apps verfügbare Angebot wendet sich an User mit nicht zu vielen Feeds, die in Ruhe durch die Artikel stöbern wollen. Moderne, einfach zu bedienende Oberflächen und gute Exportoptionen. Gratis. Infos...

Fever
Die Nerd-Variante: Wer einen Webserver betreibt oder mitbenutzt, kann sich seines eigenes News-Aggregat bauen - mit Hotnews-Thermometer. Fever kostet 30 US-Dollar, dafür bekommt man eine Server-Anwendung mit einzigartigen Funktionen zur Priorisierung von Inhalten. Interessant - und nicht zu kompliziert. Auch für Freizeit-Admins beherrschbar. Infos...

Update 2 29.06.2013
In der vergangenen Woche ist noch der AOL Reader hinzu gekommen. Ausserdem ist plötzlich und unerwartet NetNewsWire wieder auferstanden - allerdings vorerst nur für OS X.

Apps für Mac und iOS

Für die meisten der oben genannten Dienste sind native Mac- und iOS-Anwendungen erhältlich, sodass man nicht auf die jeweiligen Web-Interfaces angewiesen ist. Allerdings dreht sich das Karussel hier momentan schneller, als man schreiben kann.

Illustration: via TombStoneBuilder.com; Text: Thomas Landgraeber

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